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Der Große BMW Kurzfilmpreis wird von unserer Jury an den besten Kurzspielfilm vergeben.
Am D-A-CH Wettbewerb können Produktionen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teilnehmen.
Begründung der Jury
Die Nordlichter beschützen uns vor dem Bösen – hat Mama gesagt – doch all das ist nun in weiter Ferne.
Ein Kampf auf dem Hof einer Erziehungsanstalt. Ein Biss tief in das Fleisch einer anderen. Auch Freja ist verletzt, doch sie ist nicht einnehmbar. Kompromisslos wehrt sie sich gegen alles, ist sich ihre eigene Festung. Doch plötzlich soll sie sich innerhalb eines Tages von ihrer verstorbenen Mutter verabschieden müssen.
Freja entführt erst die Asche der Mutter, dann ihren kleinen Bruder Bruno und riskiert alles, um ihre Familie zu vereinen. Roh und authentisch zieht uns Schauspielerin Charleen Elea mit sich. Wir geraten in einen Sog, der uns mitreißt, uns Frejas Brutalität ausliefert, ihre Einsamkeit spürbar macht und die Sehnsucht nach einer letzten Umarmung zärtlich entlarvt. Dieser junge Mensch macht uns Angst und noch mehr fürchten wir um Freja und ihren Bruder.
Dies gelingt nicht zuletzt, weil wir es nicht schaffen, uns dem Licht und der Dichte der Bilder von Nico Schrenk zu entziehen. Sie erzählen von unbändiger Freiheit und innerer wie äußerer Begrenzung. Immer auf Augenhöhe mit den Figuren. Wir vergessen nicht, welche von Wut und Zartheit getriebenen Wendungen Simon Schneckenburger und sein Co-Autor Sejad Ademaj im Drehbuch angelegt haben und wie uns der Film in nur 24 Minuten perspektivisch konsequent zu glaubwürdigen und liebevollen Entscheidungen der Hauptfigur führt, die nicht vorhersehbar waren. Was zum kompletten Scheitern verurteilt schien, ermöglicht Freja schließlich, loszulassen, denn sie scheitert nicht an sich selbst.
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