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Den Deadline_Award verleiht unsere Jury an den besten Genre Film. An diesem Wettbewerb können Produktionen aus allen Ländern teilnehmen.
Begründung der Jury
Unser Gewinnerfilm ist ein reinrassiger Genrebeitrag – doch gleichzeitig sehr viel mehr. Einerseits ein Film über lebende Leichen. Andererseits aber vor allem auch ein Film über das, was uns erst zu Menschen macht.
Während er alle Elemente enthält, die zu einem typischen Zombiefilm gehören, nutzt er sie nicht, um nur eine weitere typische Geschichte aus einem wohlvertrauten Genre zu erzählen. Vielmehr dekonstruiert und transformiert er dieses Genre als Ganzes – in allererster Linie dadurch, dass er eine radikal andere Perspektive wählt.
Wir kennen keinen Film, der derart konsequent aus der Sicht eines – weiblichen – Zombies erzählt ist. Und uns dabei ganz unmittelbar in ihre verwetzten Schuhe versetzt: Ihre Orientierungslosigkeit, ihre eingeschränkten Sinneswahrnehmungen, ihre Verständnislosigkeit für die Situation, in der sie sich befindet, werden durch ein außergewöhnliches Sounddesign und eine Kameraführung erlebbar gemacht, die durchgängig extrem nah an der Figur verbleibt. Zudem spielt der Film auf intelligente Weise mit Rollenverhältnissen, die auf den ersten Blick klar verteilt scheinen. Mensch und Monster, Täter und Opfer, Jäger und Beute: Wer hier was ist, wird im Zuge einer non-linearen Narration überraschend zur Neuinterpretation freigegeben.
In einem sehr starken Wettbewerbsfeld ist dieser Film nicht der naheliegende, offensichtliche Gewinner. Er hat uns jedoch durch seine ungewöhnliche Erzählperspektive, seine clevere Erzählstrategie und die großartige Leistung seiner Hauptdarstellerin tief beeindruckt – und emotional berührt. So sehr mitgelitten hat man mit einer Untoten wohl noch niemals zuvor: Einer der ungewöhnlichsten und vielschichtigsten Zombiefilme seit Langem.
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