Isarkies DOK Award

Ein Film, der uns mit einer Realität konfrontiert, die allzu oft im Schatten der öffentlichen Wahrnehmung verborgen bleibt.
Die Regisseurin taucht tief ein in Ermittlungsakten über den Mord an einem jungen Mann, durchforstet Archive und konfrontiert uns parallel mit Bildern einer scheinbar idyllischen Kleinstadt und emotional aufgeladenen Momenten deutscher Fußballgeschichte.
Die Dokumentation ist eine Auseinandersetzung der Regisseurin mit einem dunklen Kapitel ihrer Heimatstadt. Sie arbeitet nicht nur das Verbrechen faktisch auf. Sondern der Film gibt auch den Hinterbliebenen eine Stimme, die zusätzlich zu ihrem Schmerz erleben mussten, wie alle Indizien für die rassistischen Tat an ihren Sohn zunehmend aus den Fallakten gestrichen werden.
Was dieser Film leistet, ist damit also mehr als nur eine Rekonstruktion eines einzelnen Verbrechens, einer einzelnen Tat. Er ist eine schonungslose Annäherung an den strukturellen Rassismus, der in unserer Gesellschaft verankert ist – er ist eine Aufforderung, jeden Tag aufs Neue rassistische Taten als das zu benennen, was sie sind, und sie mit allen Mittlen zu bekämpfen.